Fuxbau

Der Fuxbau – Historie

Der Fuxbau aus der Vogelperspektive am rechten Rand des Bildes. Hier noch mit anhängendem Saal und der damaligen Küsterwohnung auf dem heutigen Parkplatz.

Wie nahezu jedes bedeutende Gebäude der Gegenwart hat auch der Fuxbau eine wechselvolle Vergangenheit. Nicht immer war er das was er und so wie er heute ist. In den Jahren vor 1989 erfüllte er einige andere Funktionen, bevor er seiner wahren Bestimmung zugeführt wurde.

Das Gebäude des heutigen Fuxbaus wurde schon im Jahre 1901 im Auftrag der katholischen Kirche auf Initiative des damaligen katholischen Pfarrers Slaeten errichtet. Mit dem neuen Gebäude wollte man es ermöglichen „schulentlassenen Jungen bis 17 Jahren eine Stätte der Erholung und Fortbildung zu bieten“. Zu diesem Zweck war der Fuxbau (mit anhängendem Saal, der heute allerdings nicht mehr besteht) mit zwei Bügelbahnen, einer Kegelbahn und einem Schulsaal mit integrierter Bücherei ausgestattet.

Durch zwei nicht namentlich genannte Wohltäter ermöglicht, wurde der Fuxbau im Jahre 1911 nach nur 10 Jahren renoviert und mit einer kleinen Bühne und Turngeräten versehen. Somit war er bis ins Jahr 1936 auf diese Weise ein wichtiges Element in der Gemeinde Sonsbeck.

1935; Nutzung als Turnhalle; links Turngeräte; hinten die Bühne

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde nach und nach auch Sonsbeck stark durch die neuen „Umstände“ geprägt. In Bezug auf das Fuxbau-Gebäude bedeutete dies, dass die Hitlerjugend in Sonsbeck Anspruch auf den Fuxbau als Heim ihrer Aktivitäten anmeldete. Durch den Einfluss des damaligen katholischen Pfarrers Wilhelm Bültjes und anderer Personen, die sich im Einsatz um das Gemeinwohl verdient gemacht haben, musste die Hitlerjugend auf das „Adolf-Hitler-Heim“ im Winkelschen Busch ausweichen. Dem Fuxbau blieb somit eine reichlich unrühmliche Verwendung erspart. Alternativ wurde der Fuxbau dann zu einem Kino umfunktioniert. Der heute nicht mehr vorhandene Saal bot dem Betreiber Herr Hüsken dafür ideale Voraussetzungen.

Der Fuxbau als Kino (hier im Jahr 1941)

Nach dem 2.Weltkrieg, als der Großteil der Gebäude und auch die katholische Kirche in Sonsbeck beschädigt waren, wurde der Fuxbau von 1945-1952 u.a. für die heiligen Messen an den Wochenenden genutzt. Seine Zeit als Filmvorführungsstätte war somit recht schnell vorbei. Übrig blieb davon aber der neu gestaltete und mit Säulen verzierte Eingangsbereich, welcher wohl in Anlehnung an die Dianastuben, die sich „vorne links“ im Fuxbau befanden, derart gestaltet wurde.

Als die katholische Kirche dann wieder aufgebaut worden war hat man den Fuxbau bis ins Jahr 1988 als Mehrzwecksaal eingesetzt. Hier fanden wie zu seiner „Kinozeit“ Filmvorführungen, aber auch die Baden-Powell-Disco und andere für das Gemeindeleben wichtige Veranstaltungen statt. Es sind insbesondere die Gemeinderatssitzungen zu nennen, welche von 1965-1989 (Fertigstellung des Kastells) im Fuxbau stattfanden.

Mehrzwecksaal mit vielen kulturellen Veranstaltungen

Im Jahre 1988 verlor der Fuxbau durch die Fertigstellung des Kastells dann seine alte Funktion für das Gemeindeleben und wurde nach einem Ratsbeschluss (inzwischen war er nicht mehr in Kirch-, sondern in Gemeindehand) den Sonsbecker Pfadfindern überlassen.

Also hat der Stamm Sonsbeck umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, die unter anderem einen Abriss des anhängenden Saals notwendig machten. Die Mauer, die wir mittlerweile für den alljährlichen Stufensprung nutzen, ist ein Überbleibsel der Außenwand des Saals.

Was schwierig und umfangreich aussieht war auch schwierig und umfangreich! Nur mit dem Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher Helfenden konnte der Umbau vollzogen werden. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an alle, die damals dabei waren und heute die Früchte ihrer Arbeit nicht ganz so regelmäßig und ausgiebig genießen.

Die alte Bühne war lange Zeit nicht aus dem Gemeindeleben wegzudenken!
Auch schweres Gerät musste verwendet werden!
Die Rückseite des Fuxbaus, an die sich vormals der Saal angeschlossen hatte, musste neu verklinkert werden.

Anfang 1989 wurde mit den Umbauarbeiten im vorderen Teil des Jugendheims begonnen.

So wurden unter anderem das Dach neu eingedeckt und innen nahezu sämtliche Wände versetzt. Das Treppenhaus wurde verlegt und im alten Vorführraum des Kinos, dort, wo der Projektor stand, wurden Toiletten und Duschen installiert. Die gab es vor dem Umbau nämlich noch nicht. Zudem hat die Teestube ein neues Design bekommen und auch Heizung und Elektrik  wurden modernisiert.

14.05.1989 – Einweihung des Fuxbaus; nur der Außenbereich muss noch gestaltet werden

Der Fuxbau – Heute

An den sogenannten Ja- SauBär Aktionen putzen, reparieren und pflegen wir Haus und Garten, damit alles auch weiterhin so gut in Ordnung ist. Angesichts des Alters des Fuxbaus geben wir uns natürlich besondere Mühe!

Einige Fotos von heute: